>
Sollten Sie kein Menü sehen klicken Sie bitte hier: www.geheimdokumente.de
Multitasking ist unproduktiv
Wer gleichzeitig seine nächste Business-Reise vorbereitet, telefoniert und
auch noch die Tagespost durchgeht, mag zwar denken, dass er schnell und effektiv
arbeitet, aber tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Dr. Joshua Rubenstein von
der amerikanischen Federal Aviation Administration ist der Meinung, dass man mit
Multitasking in den meisten Fällen die Zeit des Arbeitgebers verschwendet, und
je nach Job sogar ein hohes Risiko eingeht.
Im American Psychological Society´s Journal of Experimental Psychology schreibt
der Forscher, dass in Tests alle Kandidaten Zeit verloren, wenn sie mehrere
Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen hatten. Dieser Zeitverlust erhöhte sich mit
der Komplexität der Tätigkeiten.
Der Grund lag nach Rubenstein darin, dass die Testpersonen Schwierigkeiten
hatten, ihre Gedanken von einer Aufgabe zur anderen zu verschieben. Dabei
spielten zwei Überlegungen die Hauptrolle: im sogenannten "goal shifting" muss
sich der Multitasker klar machen, dass er nun die zweite Arbeit anstatt der
ersten machen will. Und bei der darauf folgenden "rule activation" muss er noch
die Gesetze in seinem Kopf ausschalten, die für die erste Aufgabe nötig waren
und dafür die Regeln für die zweite aktivieren.
Wenn der Angestellte auf diese Weise für ungefähr 10 Minuten unkonzentriert ist,
kostet das das Unternehmen 20 bis 40 Prozent potentieller Effektivität, meint
Rubenstein. Und das nur, wenn der Arbeiter dabei keine Fehler macht.
Rubenstein kam zu diesen Ergebnissen, als er die Zeit maß, die Personen
verloren, wenn sie zwischen zwei Aufgaben mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen
und Vertrautheiten hin und her springen mussten. Er lies seine Testkandidaten
dafür zum Beispiel Mathe-Aufgaben lösen und gleichzeitig geometrische Formen
zuordnen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für alltägliche Aufgaben, wie das Telefonieren
mit Handys während des Autofahrens. Rubenstein meint, dass das Fahren allein
schon sehr viel Aufmerksamkeit erfordert, wie das Erkennen von Verkehrsschildern
und die laufende Analyse der Situation. Wenn der Fahrer dann noch telefoniert,
stellt er sich automatisch den Gesprächspartner vor, und das benötigt
zusätzliche Kapazität im Gehirn. Überlastung drohe besonders dann, wenn das
Telefongespräch hoch emotional sei, schreibt der Forscher.