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Strategien gegen Nervtöter im Büroalltag
Die ewige Maloche ist ja schon schlimm genug. Viel schlimmer jedoch sind die
vielen kleinen und eigentlich überflüssigen Ärgernisse des Berufsalltags. Doch
ab morgen lässt Sie das kalt. Wir haben nämlich mit unseren Experten eine
Strategie gegen jede Nerverei entwickelt.
„Immer muss ich die Spülmaschine ein- und ausräumen“
Ihnen ist nach einem Tässchen Kaffee. Doch in der Büroküche finden Sie nur
Geschirrberge in Höhe des Mount Everest. Bis Sie die Spülmaschine angeworfen und
auf das Ende des Waschgangs gewartet haben, wird das Heißgetränk kalt und bitter
sein. Gemein!
Strategie: Wenn Sie sich immer wieder erbarmen, den Unrat von Kollegin Meier und
Praktikant Sepp zu beseitigen, wird sich nie etwas ändern. Hier hilft nur Härte.
Sollen die faulen Pfeifen doch Schimmelpilze züchten, das geht Ihnen in Zukunft
am Arm vorbei. Sie räumen nur ein, was Sie selbst benutzt haben. Bringen Sie
sich bei dieser Gelegenheit einen Vorrat an Geschirr mit, das so penetrant
hässlich aussieht, dass es außer Ihnen garantiert niemand benutzen wird.
„Jedes Mal ist die Klopapierrolle leer“
Auf der Rolle ist nur noch ein lumpiges Blättlein. Nachschub befindet sich im
Abstellraum. Am anderen Ende des Flures. Sie denken: Warum immer ich?
Strategie: Glauben Sie nicht, dass die Welt sich bessern wird, wenn Sie
Moralpredigten halten. Machen Sie es wie Tausende Camper auf der Welt: Bunkern
Sie in Ihrem Büro immer eine Rolle. Die nehmen Sie mit, wenn Sie müssen. So
einfach ist das.
„Dauernd ignoriert mich mein Chef“
Sie haben häufig das Gefühl, Sie könnten auch zu Hause bleiben. Wann Sie das
letzte Mal gelobt wurden? In der Schule, so weit Sie sich erinnern können. Sogar
die stinkende Töle des Chefs hinterlässt mehr Spuren als Sie.
Strategie: In manchen Seminaren klagen
Mitarbeiter oft über das Desinteresse des Chefs, aber: „Die Vorgesetzten
schätzen sich selbst oft völlig anders ein.“ Ihr Rat: „Schmollen Sie nicht
schweigend, sagen Sie Ihrem Boss, was Sie von ihm erwarten. Wer sich anpasst,
ändert nichts.“ Auch eine gute Idee: Legen Sie dem Boss ein Resultat Ihrer
Arbeit zur Begutachtung vor. Eine Präsentation zum Beispiel. Dann muss er sich
äußern.
„Der Kollege bringt seinen Riesenköter immer mit in das Büro“
Es hieß, die Sache sei vorübergehend: nur solange die Schwippschwägerin des
Mitarbeiters (die Eigentümerin des Tiers) auf Safari ist. Oder so ähnlich. Die
Frau ist aber offenbar im Dschungel verschollen. Jedenfalls sabbert ihr
stinkendes Monster immer noch Ihre wichtigen Unterlagen voll.
Strategie: Setzen Sie erst mal auf Verständnis: Vielleicht handelt sich’s ja um
eine längere Safari. Vielleicht glaubt aber auch der Kollege, Sie verstünden
sich super mit dem Flohmercedes. Dabei bringen Sie doch nur aus Selbstschutz die
ganzen Wurstwaren mit. Erwähnen Sie demnächst beiläufig einen asiatischen
Freund, dessen Leibspeise „Hund in Soja“ sei... Ihr Kollege wird Ihnen nicht
glauben. Aber er wird verstehen. Falls nicht: In den meisten Betrieben ist das
Mitbringen von Haustieren nicht erlaubt. Erkundigen Sie sich mal bei Ihrem
Betriebsrat.
„Das blöde Telefon klingelt dauernd“
„Schulze, Tach! Der Prosecco is’ immer noch net bezahlt“, nölt der Ihnen absolut
unbekannte Herr in der Leitung. Sie finden das bedauerlich. Noch bedauerlicher
finden Sie, dass a) Sie davon nichts abbekommen haben und b) dieser Schulze
heute morgen schon der fünfte Anrufer ist, der Sie wegen Firlefanz belästigt,
mit dem Sie nichts zu tun haben.
Strategie: Quetschen Sie den nächsten Fehlgeleiteten erst mal aus: Wen oder
welche Abteilung wollte er sprechen? Hat irgendjemand versehentlich sein Telefon
auf Sie umgestellt? Kam der Anrufer über die Zentrale? Dann steht Ihr Name dort
eventuell ganz oben auf der Liste, und der Mitarbeiter ist zu neu oder zu doof
um herauszufinden, wer in der Firma welche Bereiche betreut. Suchen Sie ihn auf
und machen Sie ihm klar, wofür Sie zuständig sind. Und vor allem: wofür nicht.
„Immer, wenn ich dran bin, zeigt der Kopierer Papierstau an“
Wie immer, Sie kommen in den Kopierraum und sehen schon die Lampe von Kammer 8
blinken: Papierstau. Und auch der Toner ist wieder alle. Das kann dauern.
Strategie: Schließen Sie den Toner und die Betriebsanleitung des Kopierers weg.
Rufen Sie den Praktikanten zu sich. Loben Sie seinen technischen Sachverstand.
Erzählen Sie, dass Sie dem Chef gern vorschlagen würden, ihn zu einem „Technical
Officer“ zu befördern. Betonen Sie, dass es sich dabei um eine
verantwortungsvolle Aufgabe handelt, für die ansonsten ein Extra-Mitarbeiter
zuständig sei. Verkünden Sie später strahlend, der Chef sei einverstanden, und
überreichen Sie mit bedeutungsschwerer Miene den Schlüssel. Der Toner sei zum
Schutze vor unsachgemäßem Gebrauch in einem Schrank gelagert worden. Und wehe,
wenn Praktikant Sepp seinen Job nicht ernst nimmt ...
„In meinem Zimmer wird nie geputzt“
Typisch: Bei allen anderen wird sauber gemacht – nur bei Ihnen nicht. Das ist
gezielte Schikane!
Strategie: Wenn das Putzpersonal kapituliert, hat das meist einen simplen Grund:
Das Chaos ist so groß, dass ein Durch- und Drankommen kaum möglich ist.
„Mein ganzes Büro versinkt im Chaos“
Rufen Sie manchmal vom Handy aus Ihren Büroschreibtisch an, um Ihr Telefon
wiederzufinden?
Strategie: Starten Sie umgehend die Aktion „Blanke Platte“. Das hat nichts mit
Ihrem Haupthaar zu tun, sondern mit Selbstorganisation. Zeitmanagement-Papst
Professor Lothar J. Seiwert hat diverse Methoden entwickelt, mit denen jeder
Arbeitsplatz wieder leer, jeder Kopf wieder frei wird. Infos unter
www.seiwert.de. Und noch ein Buchtipp: Stephen R. Covey, „Die sieben Wege zur
Effektivität“, Heyne, 19,90 Mark.
„Nebenan wird jeden Tag gefeiert“
Gestern war es der Ausstand der alten Sekretärin, heute ist es der Einstand der
neuen. Übermorgen hat das Meerschweinchen des Buchhalters Geburtstag, oder die
Klimaanlage ist seit einem Jahr installiert – einen Grund finden die Bekloppten
nebenan immer.
Strategie: Wo ist da das Problem? Rübergehen, mitfeiern.
„Alle qualmen mir mein Zimmer voll“
Sie wollen ja kein Miesmacher sein, aber diese häufigen Erstickungsanfälle
nerven ganz schön.
Strategie: Hat Ihre Firma Filialen in den USA? Dann lassen Sie sich dorthin
versetzen. Zu aufwändig? Dann schlagen Sie einen Kompromiss vor: Es darf nur in
ungeraden Stunden gequarzt werden: zwischen neun und zehn, elf und zwölf Uhr
etc. Erfahrungsgemäß lassen sich die Raucher auf diesen Deal ein.
„Der neue Kollege müffelt nach Iltis“
Mittlerweile freuen Sie sich sogar über Ihren Schnupfen. Dabei ist der Typ
gegenüber eigentlich ein netter Mensch. Und den wollen Sie auf gar keinen Fall
verletzen.
Strategie: Heikle Geschichte! Konsultieren Sie jemanden, der sein Vertrauen
genießt. Das kann ein anderer Kollege sein, aber auch seine Freundin. Bitten Sie
ihn oder sie, das Thema mal unter vier Augen anzuschneiden. Und dann hoffen Sie
das Beste.