Sollten Sie kein Menü sehen klicken Sie bitte hier: www.geheimdokumente.de
Verletzungen - So helfen Sie sich selbst
Platzwunde
Sonntagmorgen auf dem Bolzplatz. Sie und Ihre Kollegen gegen eine Auswahl der
Hausmeister der Umgebung. Als Sie im Strafraum zum Kopfball ansetzen, verpasst
Ihnen Blockwart Wuttke eine Kopfnuss: Sie bluten wie eine abgestochene Sau.
Sofortmaßnahme
Ehrlich gesagt: Aufgeben und in die Klinik fahren wäre jetzt das Allerbeste.
Aber natürlich wollen Sie Ihr Team nicht im Stich lassen. Die gute Nachricht:
Auch eine starke Blutung stoppt irgendwann, wenn man Druck ausübt. Fürs
Rückspiel packen Sie ein paar Steri-Strips ein. Mit diesen chirurgischen
Klebestreifen lassen sich die Ränder einer Wunde zusammenheften. Danach geht’s
jedenfalls gleich zum Arzt. Wird eine Platzwunde nicht penibel versorgt,
verzögert sich die Heilung und die Narbe wird viel größer.
Muskelfaserriss
Nächster Sonntag, gleicher Bolzplatz. Sie treten an, noch 20 Meter bis zum Tor
des Monats. Plötzlich spüren Sie einen stechenden Schmerz in der Wade und
humpeln an den Spielfeldrand. Jemand murmelt was von Muskelfaserriss. „Nur Gehen
ist noch möglich, ans Weiterspielen sollte man gar nicht denken“, warnt Dr.
Kay-Uwe Hoffmann vom Krankenhaus für Sportverletzte in Lüdenscheid,
Mannschaftsarzt des Handball-Bundesligisten VfL Gummersbach.
Sofortmaßnahme
Um schleunigst wieder antreten zu können, sollte der Muskelfaserriss sofort
versorgt werden. Denn je mehr Blut in die Muskellücke strömt, desto länger
dauert die Heilung. Eine frühzeitige Versorgung zahlt sich aus: „Pro
unversorgter Stunde verlängert sich die Heilungszeit um einen Tag“, so
Müller-Hörner. Zuerst lagern Sie das betroffene Bein hoch. Danach legen Sie
einen Druckverband an – auch wenn’s wehtut – und kühlen mit Eiswasser, um die
Schwellung zu verringern. Und Finger weg von Eissprays. Wer sie falsch anwendet,
riskiert schwerste, verbrennungsähnliche Gewebeschäden. Später beim
Sportmediziner wird der Bluterguss in der Muskellücke abgesaugt, und Sie
bekommen einen Cocktail aus Vitaminen und Enzymen verabreicht.
Schlüsselbeinbruch
Eigentlich keine schlechte Idee, es noch mal mit Skifahren zu versuchen. Aber
warum mussten Sie es übertreiben? Danken Sie Ihrem Schutzengel, dass bei dem
Sturz kein Baum in der Nähe war. So ist wenigstens nur Ihr Schlüsselbein
gebrochen.
Sofortmaßnahme
Selbstverständlich können Sie versuchen, die Sache bis zum Après-Ski alleine in
den Griff zu bekommen. Sie winkeln den betroffenen Arm an und binden ihn in
Schonhaltung vor den Bauch. Dann müssen Sie noch die beiden Bruchenden des
Schlüsselbeins auf eine Höhe bringen und wie ein angeschossener Cowboy auf ein
Stück Holz beißen. Mit etwas Glück kommen Sie derart provisorisch verarztet auch
auf Ihren Skiern talwärts. „90 Prozent der Schlüsselbeinbrüche heilen mit einem
professionellen Verband ohne weitere Komplikationen gut aus“, erläutert
Handballer-Arzt Hoffmann.
Schulter ausgekugelt
Ehrensache, die Freundin zu verteidigen. Dass Sie das Sackgesicht neulich nicht
einfach umgepustet haben, war nur Ihrer guten Laune zu verdanken. Zur Sicherheit
wollen Sie dennoch Judo lernen. Doch bereits in der Schnupperstunde kugeln Sie
sich die Schulter aus.
Sofortmaßnahme
„Ist die Schulter nur ausgekugelt, ist der Versuch erlaubt, sie an Ort und
Stelle wieder einzukugeln“, sagt Dr. Hoffmann. Dazu legen Sie sich auf den
Boden, bitten jemanden, seinen Fuß in Ihre Achsel zu stemmen und kräftig an
Ihrem Arm zu ziehen. „Laien sollten dies aber nur einmal probieren, weil sonst
der Gelenkknorpel mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzt würde“, so der Experte.
Gelingt es, die Schulter wieder einzurenken, sollten Sie trotzdem die Ursache
klären lassen, damit es so schnell nicht wieder passiert. Gelingt es nicht,
müssen Sie sowieso zum Arzt.
Bänderriss
Beim Training für den Marathon wollen Sie einen kleinen Wassergraben
überspringen, da passiert es: Sie knicken mit einem Fuß so heftig um, dass Sie
vor lauter Sternen nichts mehr sehen. Dass es sich nicht bloß um eine
kleineVerstauchung handelt, beweisen die starken Schmerzen beim Auftreten und
eine rasch zunehmende Schwellung.
Sofortmaßnahme
Ziehen Sie auf keinen Fall Schuhe und Strümpfe aus, denn beides wirkt wie eine
stützende Schiene, ohne die mehr und mehr Gewebeflüssigkeit in das
Verletzungsgebiet sacken würde. „Wenn Wasser in der Nähe ist, sollte man den Fuß
mitsamt Schuh und Strumpf eintauchen, um das Gelenk auf diese Weise zu kühlen“,
rät Triathlet Müller-Hörner. Anschließend Schuh und Strumpf ausziehen und das
Gelenk mit Tape stabilisieren. In schweren Fällen ist eine Operation notwendig