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COX-2-Hemmer
Neue Medikamente mit wenig Nebenwirkungen und guter Wirksamkeit gegen
rheumatische Gelenkschmerzen
Sie haben vielleicht von den neuen "Super-Aspirinen" gehört. Was hat es damit
auf sich? Handelt es sich wirklich um Aspirin® (Acetylsalicylsäure, ASS)? Und
was ist an diesen Medikamenten so super?
Der Name "Super-Aspirine" bezieht sich auf eine neue Klasse von Medikamenten,
die COX-2-Hemmer genannt werden. Das 1. Medikament dieser Gruppe wurde letztes
Jahr in den USA gegen Arthrose und rheumatoide Arthritis (chronische
Polyarthritis) zugelassen.
Anders als die meisten Schmerzmittel (Antirheumatika) bekämpfen diese Mittel
Schmerz und Entzündung mit anscheinend wesentlich weniger potentiellen Risiken
bezüglich einer Schädigung des Magen-Darm-Traktes.
NSAR: Fast jeder hat sie vorsorglich im Arzneimittelschrank
Die am weitesten verbreiteten Medikamente zur Behandlung der Arthrose
(Gelenkverschleiß) sind ASS und die NSAR (nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika).
Zu den letzteren Medikamenten gehören zum Beispiel Ibuprofen, Naproxen,
Ketoprofen und andere. NSAR sind verschreibungspflichtig (zum Thema NSAR und
Schmerzen sind bereits mehrere Artikel erschienen, die Sie im 5-Jahres-lndex
unter dem jeweiligen Stichwort finden und nachbestellen können).
Werden diese Medikamente in hohen Dosen und in der Langzeitbehandlung
eingesetzt, steigt das Risiko von Nebenwirkungen.
Zu den schwersten Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Komplikationen, wie zum
Beispiel Magenblutungen oder -geschwüre. In Deutschland nehmen Schätzungen
zufolge 4 Millionen Menschen NSAR gegen Schmerzen und Rheuma ein. Bei der Hälfte
dieser Patienten kommt es zu Magenbeschwerden, bei etwa 13% entsteht ein
Magengeschwür, bei 11% ein Dünndarmgeschwür und bei 10% Magendurchbrüche und
Blutungen. NSAR können außerdem zu Störungen der Nierenfunktion führen.
Die Risiken für Magen-Darm- oder Nierenkomplikationen nehmen mit dem Alter zu.
Folglich können einige NSAR bestimmten Patienten nicht verordnet werden.
Mit der neuen Medikamentenklasse können die Nebenwirkungen auf den
Magen-Darm-Trakt vermieden werden
Bis in die frühen 90er Jahre nahmen die Forscher an, daß der Wirkungsmechanismus
der NSAR auf der Blockade eines Enzyms, der Cyclooxygenase oder COX, beruht.
Inzwischen wissen sie jedoch, daß es mindestens 2 Varianten dieses Enzyms gibt:
COX-1 - Dieses Enzym schützt die Magenschleimhaut.
COX-2 - Dieses Enzym ist an der Auslösung der Entzündungs- und Schmerzreaktion
beteiligt.
Als Wissenschaftler herausfanden, daß NSAR wahrscheinlich beide Varianten des
COX-Enzyms blockieren, konzentrierten sie sich auf die Entwicklung eines
selektiveren Schmerzmittels, das die Schmerzen blockiert, ohne der Schleimhaut
des Magen-Darm-Traktes zu schaden.
Anfang 1999 war Celecoxib (Celebrex®) in den USA das erste Medikament dieser Art
auf dem Markt. Die Food and Drug Administration (FDA), die Zulassungsbehörde der
USA, hat Celecoxib als verschreibungspflichtiges Medikament speziell für die
Indikationen Arthrose und rheumatoide Arthritis zugelassen. In Deutschland ist
Meloxicam® als COX-2-Inhibitor zugelassen. Die Zulassung von Celecoxib wird nach
Angaben des Herstellers durch Behörden in Europa betrieben.
Kurzzeitstudien deuten daraufhin, daß Celecoxib ein wesentlich geringeres Risiko
in bezug auf Geschwüre im Magen-Darm-Trakt aufweist als die anderen NSAR.
Jedoch sind Langzeitwirkungen nicht bekannt. Aus diesem Grund hat die FDA zur
Auflage gemacht, daß auch auf dem Beipackzettel des neuen Medikaments die
Standardwarnungen für NSAR wie Risiken gastrointestinaler Geschwüre und
Blutungen im Magen-Darm-Trakt aufgeführt werden.
COX-2-Inhibitoren - die richtigen Schmerzmittel auch für Sie?
Wenn Sie an einer Arthrose oder rheumatoiden Arthritis leiden und ein hohes
Risiko für Komplikationen des Magen-Darm-Traktes haben (oder NSAR aufgrund der
Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt nicht vertragen), könnten COX-2-Hemmer eine
gute Alternative sein.
Aber bevor Sie diese Entscheidung fällen, sollten Sie abwägen:
Celecoxib sollte im allgemeinen nicht eingenommen werden, wenn Sie - als Folge
der Einnahme von ASS, anderer NSAR oder Sulfonamiden - jemals Nesselsucht,
Asthma oder eine allergische Reaktion hatten. Wenn Sie an Asthma leiden, sollten
Sie bei der Einnahme von Celecoxib vorsichtig sein.
Wenn bei Ihnen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bekannt ist oder Sie ein Risiko
für Schlaganfälle oder Thrombosen haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen,
ob Celecoxib ein geeignetes Medikament für Sie ist.
Celecoxib stellt für die Nieren ein ähnliches Risiko für dar wie vergleichbare
NSAR.
Celecoxib ist ein neues Medikament. Manchmal werden ernste Nebenwirkungen, die
in einer Studie nicht entdeckt werden, erst offenbar, wenn ein neues Medikament
von einer größeren Zahl Patienten eingenommen wird.
Celecoxib braucht nur 1- oder 2mal täglich eingenommen zu werden